Mit dem Auto durch den Busch in Australien

Wo die Himmel endlos sind - ein Roadtrip durch Australiens Northern Territory

    Ein Roadtrip durch Australien verspricht jede Menge Romantik, Abenteuer und vor allem die Freiheit, die Reise nach eigenem Belieben zu gestalten. Auf einer Fahrt im Northern Territory können Sie nicht nur schier unendliche Weiten, sondern auch einige von Australiens ikonischsten Wahrzeichen erleben. Sie starten im Top End und fahren durch verschiedene Nationalparks bis zum berühmten Red Center. 

    Die Routen mögen ähnlich sein, aber jeder Roadtrip ist genauso einzigartig wie die Reisenden: Das beginnt schon bei der Wahl des fahrbaren Untersatzes. Soll es ein Camper sein, in dem Sie auch alles dabei haben, oder wollen Sie zwischendurch lieber in Hotels schlafen? Oder wollen Sie der Natur ganz nah sein und in einem Zelt unter dem australischen Sternenhimmel schlafen? Alles möglich! 

    Australien ist das Land gigantischer Entfernungen, deshalb sollten Sie Tankstellenstops etc. gut planen. Vorbereitung ist zwar die halbe Miete, aber das Schöne an einem Roadtrip ist gerade die Möglichkeit spontan entscheiden zu können und sich treiben zu lassen. Wir empfehlen Ihnen daher, sich keinen zu engen Zeitplan zu stecken, sondern lieber ein paar “Puffertage” einzuplanen, falls es Ihnen irgendwo besonders gut gefällt. Sollten Sie mit dem Wohnwagen unterwegs sein oder planen zu Zelten, sollten Sie Ihr Nachtlager auf jeden Fall nur an ausgewiesenen Camping- oder Stellplätzen aufschlagen, das sorgt für einen sicheren Urlaub.

    Reiseroute für einen Roadtrip Nord-Australien:

    Darwin - Kakadu Nationalpark - Katherine - Nitmiluk/Katherine-Gorge-Nationalpark - Tennant Creek - Alice Springs - Watarrka Nationalpark - Uluru-Kata Tjuta Nationalpark 

    Start: Darwin 

    Ihr Roadtrip in das Herz von Australien beginnt in Darwin, der nördlichsten Stadt des Kontinents. In der von ca. 140.000 Einwohnern bewohnten Stadt herrscht tropisches Klima und die Nähe zu Südostasien macht sie zu einem Schmelztiegel verschiedenster Kulturen, was sich immer wieder im Stadtbild bemerkbar macht. 

    Nach Ihrer Ankunft am Flughafen können Sie direkt Ihren motorisierten Untersatz abholen, egal ob Campervan oder Jeep, es gibt für jedes Bedürfnis das passende Gefährt. In Darwin können Sie sich auch mit allem für die Fahrt nötigen eindecken: Wasser, Snacks, Reiselektüre etc. Aber auch wenn Sie sich schon mal etwas auf Ihre Reise einstimmen wollen, hat die Stadt einiges zu bieten. 

    Ideal ist zum Beispiel das Museum and Art Gallery of the Northern Territory, in dem Sie einen umfassenden Überblick zu Geschichte, Naturwissenschaft und Kunst der Region erhalten. Wenn Sie es nach der Anreise eher ruhig angehen lassen wollen, sind die George Brown Darwin Botanic Gardens die richtige Wahl: Mitten in der Stadt finden Sie eine grüne Oase, die zum Verweilen und Durchatmen einlädt. Abenteuerlustige können im Crocosaurus Cove auf Tuchfühlung mit Salzwasserkrokodilen gehen. 

    Vielleicht haben Sie noch Lust auf einen Spaziergang entlang des Meeres, während die Sonne im Ozean versinkt, oder Sie genießen fangfrischen Fisch in einem der vielen hervorragenden Restaurants?

    Stopp 1 Kakadu Nationalpark

    Der Kakadu Nationalpark ist ein wahres Juwel, das nicht umsonst auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbestätten steht. Mit 19,804 km² hat er ungefähr die Fläche von Slowenien und eine schier unbändige Vielfalt an Tieren und Pflanzen. In dieser Region sind über 280 Vogelarten, viele von ihnen selten, heimisch. Aber schauen Sie nicht nur in den Himmel, sondern auch aufs Wasser: An keinem Ort der südlichen Hemisphäre finden sich mehr Salzwasserkrokodile. Die imposanten und zugleich flinken Echsen sind die uneingeschränkten Herrscher der Gewässer. Auch Büffel und Wallabys lassen sich mit etwas Glück erspähen. 

    Ein einzigartiges Naturschauspiel bieten Ihnen gleich zwei Wasserfälle: Die Twin Falls und die Jim Jim Falls. Im Bowali Visitor Centre erhalten Sie nicht nur praktische Informationen rund um den Park, sondern finden auch eine große Sammlung von Aborigine-Kunst. Sie erfahren hier alles über den Mythos der Regenbogenschlange und erklimmen den Nadab Lookout mit Panoramablick über die herrliche Auenlandschaft bis ins Arnhemland. Das Visitor Centre ist außerdem der ideale Ort, um authentisches Kunsthandwerk der Aborigines zu erwerben.

    Auch mit Unterkunftsmöglichkeiten ist diese Gegend gut versorgt: Egal ob Sie nur einen simplen Stellplatz für Ihren Caravan suchen, Ihnen der Sinn nach Glamping steht oder Sie lieber in einem Hotel schlafen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei!

    Stopp 2 Katherine und Nitmiluk/Katherine-Gorge-Nationalpark 

    Der Nitmiluk/Katherine-Gorge-Nationalpark ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. Hier hat der Katherine River über Jahre den alten Sandstein abgetragen, und so eine tiefe und malerische Schlucht geschaffen. Bevor Sie aber hier den nächsten Halt Ihres Roadtrips einlegen, wollen Sie sich vielleicht in einer größeren Stadt mit neuen Vorräten eindecken und die dortigen Services nutzen. Katherine, die viertgrößte Stadt des Northern Territories ist hierfür eine gute Möglichkeit. Das Klima der Region trug dazu bei, dass Katherine als die Stadt bekannt ist, in der “das Outback auf die Tropen trifft”. Ursprünglich war diese Region Heimat der Jawoyn- und Dagomen-Aborigines, Europäer begannen erst ab dem 19. Jahrhundert mit der Besiedlung. Im Katherine Museum können Sie mehr über die Geschichte von Stadt und Region erfahren.

    Nur etwa 30 Minuten Fahrt von Katherine entfernt liegt der Nitmiluk/Katherine-Gorge-Nationalpark. Hier finden Sie auch einen gut ausgestatten Campingplatz mit diversen Anhemlichkeiten. Sie können eine Bootsfahrt machen, mit einem Kanu durch das ruhige Wasser paddeln oder eine atemberaubende Wanderung machen. In einigen Teilen des Flusses können Sie auch schwimmen. 

    Wasserfall in Nitmiluk Nationalpark

    Stopp 3 Tennant Creek

    Es geht weiter Richtung Süden. Ein entspannendes Bad klingt nach einer langen Autofahrt ziemlich verführerisch? Dann legen Sie doch einen Stopp bei den Mataranka Hot Springs ein. In diesen heißen Thermalquellen können Sie herrlich entspannen, während Sie vom satten Grün des Tropenwaldes umgeben sind und die Vögel zwitschern hören. Mit etwas Glück können Sie ab Einbruch der Dämmerung einen Flughund erspähen. Diese großen Fledermäuse fliegen bevorzugt durch Wälder oder hängen dort kopfüber von Bäumen. 

    Auf Ihrer Fahrt Richtung Süden kommen Sie an Lake Woods vorbei: Ein kleine grüne Oase, die sich sehr gut eignet, um Vögel zu beobachten oder eine schöne Pause einzulegen.

    Sie erreichen den kleinen Ort Tennant Creek im Herzen des Northern Territory und Schauplatz von Australiens letzten großen Goldrausch, als hier 1926 das Edelmetall entdeckt wurde. Mehr dazu können Sie im Battery Hill Mining Centre erfahren. Das preisgekrönte Nyinkka Nyunyu Culture Centre informiert zu Kunst und Kultur der hier lebenden Wurumungu. In der Region sind mehrere Aborigines-Gruppen ansässig, deren Kultur für die Stadt weiterhin prägend ist - im Umkreis gibt es darüber hinaus mehrere Stätten, die den Aborigines heilig sind. 

    Stopp 4 Alice Springs

    Auf Ihrer Weiterfahrt nach Süden kommen Sie auch an den Devils Marbles/Karlu Karlu vorbei. Im Glauben der lokalen Aborigine sind diese gigangtischen Granitfelsen die versteinerten Eier der Regenbogen-Schlange. Wenn Sie eine längere Pause einlegen wollen finden Sie hier einen Campingplatz, ansonsten geht es weiter durch die endlosen Weiten des Outbacks bis nach Alice Springs. Liebevoll auch Alice genannt, ist dies die drittgrößte Stadt im Northern Territory. Umgeben von weitläufiger Wüstenlandschaft ist sie das ungefähre geographische Zentrum des Landes und für viele der Ausgangspunkt, um das Red Centre von Australien zu erkunden. Doch auch die Stadt selbst bietet spannende Attraktionen und Sehenswürdigkeiten.

    Eine wunderbare Möglichkeit für eine Begegnung mit Australiens ikonischem Wappentier, dem roten Riesenkänguru, ist das Kangaroo Sanctuary am Rand von Alice Springs. Auf 76 Hektar bietet das Rettungscenter Schutz und medizinische Versorgung für Kängurus. Besucher können einen abendlichen Spaziergang über das weitläufige Gelände vorab buchen. Wenn Sie möchten, können Sie von Alice Springs aus auch einen Abstecher in den West MacDonnell Nationalpark machen. 

    Stopp 5 Watarrka Nationalpark

    Die generelle Fahrtrichtung Ihres Roadtrips ist immer noch südlich macht aber auf dem Weg zum Watarrka Nationalpark einen kleinen Schlenker Richtung Westen. Der 71.000 Hektar große Park ist mit dem berühmten Kings Canyon Heimat der größten Schlucht Australiens. Der spektakuläre Canyon entstand vor über 400 Millionen Jahren und seine Sandstein-Wände ragen stellenweise mehr als 100 Meter hoch in den Himmel. Mit weit mehr als 500 verschiedenen Pflanzen, darunter fünfzig, die als “selten” kategorisiert werden, hat die Schlucht die Bezeichnung “Lebendiges Pflanzen-Museum” wahrhaft verdient. 

    Tief im Tal verläuft das Flussbett des Kings Creek und mündet in einem komplett von Felsen umgebenen Billabong. Das auch als “Garden of Eden” bezeichnete Wasserloch ist für die in der Schlucht lebenden Tiere überlebenswichtig, so kann man unter anderem das Bergkänguru hier beim Trinken unter Eukalyptus-Bäumen beobachten. 

    Vom Kings Canyon Parkplatz aus führen drei Wanderwege durch die beeindruckende Landschaft: Der Kings Creek Walk ist der kürzeste und führt zu einer Plattform, von der aus Sie die steil aufragenden Felswände genau betrachten können. 

    Geübtere Wanderer können entlang des Kings Canyon Rim Walk unvergleichliche Ausblicke genießen - von der Weite des roten Wüstensandes bis zum üppigen Grün im Tal.  Aber Sie müssen sich nicht nur auf Ihre Füße verlassen, um die einzigartige Schönheit dieser Landschaft zu erleben: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ritt auf Kamelen oder einem Helikopter-Flug? 

    Stopp 6 Uluru-Kata Tjuta National Park 

    Es geht weiter Richtung Westen zu einer von Australiens berühmtesten Sehenswürdigkeiten: Ayers Rock/Uluru. Sie fahren bis zum Uluru-Kata Tjuta National Park - eine Weltkulturerbestätte der UNESCO und für viele das spirituelle Zentrum Australiens.

    Die Herzstücke des Parks sind Uluru (Ayers Rock) und der 40 km westlich gelegene Kata Tjuta (Mount Olga/The Olgas). Beide Stätten sind heilige Orte der Aborigine.

    Unverwechselbar erhebt sich Uluru in seiner markanten ovalen Form über 350 Meter in Richtung Himmel. Im Verlauf des Tages entfaltet sich auf dem roten Gestein ein faszinierendes Farbspiel, das bei Sonnenauf- und -untergang besonders prächtig ist. Um Uluru herum gibt es sechs offizielle Wanderwege, auf denen Sie die Landschaft erkunden können. Eine Besteigung des Monoliths ist seit 2019 aufgrund seiner besonderen Bedeutung für die Aborigine offiziell verboten. Wer mehr über die besondere Beziehung zwischen Aborigine und dem Land erfahren möchte, findet eine Vielzahl an Informationen im preisgekrönten Uluru-Kata Tjuta Cultural Centre. Tauchen Sie mit Kunstwerken, Artefakten und Videos in die örtliche Anangu Kultur ein. 

    Uluru/Ayers Rock bei Nacht

    Nicht weniger beeindruckend ist Kata Tjuta, was übersetzt in etwa “Viele Köpfe” bedeutet. Sobald Sie sich dem beeindruckenden Gebirge nähern, werden Sie verstehen, was es mit diesem Namen auf sich hat: 36 Hügel bilden die den Aborigine heilige Gebirgskette, deren höchster Punkt bei 1066 m liegt. Der gesamte Nationalpark beherbergt eine ungewöhnlich große Artenvielfalt: Kängurus, Dingos, Emus und auch Wallabies haben hier ihre Heimat, aber auch 13 Schlangenarten und mit dem Riesenwaran die zweitgrößte Echse der Welt. Eine Vielzahl von Wanderwegen lädt dazu ein, die einzigartige Natur zu erleben.

    Wenn Sie nun umkehren und zurück Richtung Osten fahren können Sie Ihre Reise in Alice Springs beenden, oder Sie fahren die Straße entlang weiter Richtung Süden bis Sie am anderen Ende des Kontinents landen.

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