Verborgene Schätze und echte Insider-Tipps
Was viele Menschen nicht wissen: die isländischen Landschaften sind sehr weitläufig und ein echtes Paradies für Entdecker. Als Isländer habe ich das Land nie wirklich aus der Perspektive eines Touristen erlebt. Doch selbst bei meinen Besuchen heute finde ich ständig neue spannende Orte, die es zu erkunden gilt.
Die Westfjorde sind eine abgeschiedene Region voll wilder Schönheit. Diese Gegend ist bekannt für tiefe Fjorde, spektakuläre Klippen und sie ist weniger überlaufen als andere Teile Islands.
Von Stykkishólmur aus führt eine Fährfahrt direkt in die Westfjorde. Es lohnt sich, einen Zwischenstopp auf Flatey einzulegen. Die Insel bietet eine Pause, um seltene Vögel zu beobachten und in die Ruhe der Natur einzutauchen. Ísafjörður, das kulturelle Herz der Westfjorde, verzaubert Besucher mit seiner Gastfreundschaft und Geschichte. Ein Muss ist der beeindruckende Dynjandi-Wasserfall, der zu den imposantesten Wasserfällen Islands zählt.
Mit nur 120 Einwohnern ist Kópasker eines der abgelegensten Dörfer Islands. Wenn etwas sehr weit weg ist, scherzen die Isländer gerne und sagen, es sei in Kópasker – ein echter Insider-Witz. Besucher genießen die isolierte Atmosphäre des Ortes sowie die umgebende Ruhe.
Egal ob während der Mitternachtssonne im Sommer oder während des Nordlichts im Winter – die epische arktische Öxarfjörður-Bucht in Kópasker ist ein echtes Highlight. Zudem liegt die Region in einer geologisch sehr aktiven Zone und bietet sowohl Wanderwege als auch Gelegenheiten zu Vogelbeobachtungen.
Die Viðey-Insel ist ein Rückzugsort voller Geschichte und beeindruckender Natur, nur eine kurze Fährfahrt vom Hafen Reykjavíks entfernt. Die Überfahrt selbst ist ein wahrhaftes Highlight, da sie spektakuläre Ausblicke auf die Stadt und ihre Umgebung bietet.
Auf Viðey stößt man auf die Überreste des ersten Siedlerhofs Islands sowie eines mittelalterlichen Augustinerklosters. Während des Besuchs lässt sich zudem der berühmte Leuchtturm von Yoko Ono – der 'Imagine Peace Tower' – bewundern. Auf den vielen Wanderwegen, die durch die schöne Landschaft ziehen, vergisst man schnell die Zeit.
Hrunalaug ist ein versteckter Schatz in Südisland nahe Flúðir. Der natürliche Thermalquellen-Pool bietet ein einzigartiges Badeerlebnis in isländischer Natur. Umgeben von sanften Hügeln und üppiger Vegetation taucht man in das warme, einladende Wasser ein – Entspannung garantiert.
Trotz seiner Beliebtheit hat Hrunalaug seinen ruhigen Charme behalten. Die traditionelle Umkleidehütte aus Torfsteinen fügt sich perfekt in die Landschaft ein und verstärkt das rustikale Ambiente. Eine wundervolle Flucht aus dem Alltag sowie ein Ort zum Verweilen und Genießen der Natur.
Der Silver Circle ist eine touristische Route in Island, die zwar weniger bekannt ist als der berühmte Golden Circle, aber genauso beeindruckend. Die Route führt zu einigen der spektakulärsten Naturwundern im Westen Islands, einschließlich des Hraunfossar-Wasserfalls, wo Wasser auf mysteriöse Weise durch ein Lavafeld fließt.
Auch der mächtige Barnafoss-Wasserfall ist ein Erlebnis auf der Route und der Besuch des Deildartunguhver, dem wasserreichsten Heißwasserquellengebiets Europas, darf auch nicht fehlen. Entlang des Silver Circles bekommt man auch Einblicke in die reiche Geschichte und Kultur Islands, unter anderem mit einem Besuch der historischen Stätte Reykholt.
Tourlane Reiseexperte für Island
Ich lebe seit 10 Jahren in Deutschland, komme jedoch ursprünglich aus Selfoss, das im Süden Islands, etwa eine Stunde von der Hauptstadt entfernt liegt.
Bei meinen Besuchen ein- bis zweimal im Jahr genieße ich am meisten das Gefühl von Weite und Freiheit. 100.000 km² mit nur 350.000 Einwohnern und einigen Schafen lassen wirklich viel Raum für jeden Einzelnen. Die ausgedehnten Vulkanlandschaften und oft karge Vegetation bestätigen dieses Gefühl umso mehr. Trotz Tourismus kann man den Menschenmassen einfach entfliehen. Zudem liebe ich das isländische Craftbier, isländischen Fisch und die vielseitigen Wanderwege. Mein absoluter Favorit? Die heißen Thermalquellen!
Sie wollen erfahren, wie die Erdwärme in Island genutzt wird? Dann ist der Besuch von Thermalbädern und Gewächshäusern optimal. Die "Secret Lagoon" in Flúðir ist einer der ältesten geothermischen Pools Islands, bietet seit 1891 ein authentisches Badeerlebnis und ist ein lokaler Promi-Hotspot.
Umgeben von malerischer Natur und aktiven Geysiren, die das warme Wasser liefern, ist dieser historische Pool eine charmante Alternative zu überlaufenen Bädern. Zu empfehlen ist ein anschließendes Essen auf der geothermal beheizten Tomatenfarm in Friðheimar in Reykholt.
Das Rettir ist der isländische Schafabtrieb und ein jährliches Ereignis, bei dem die Schafe von den Bergen in die Täler getrieben werden, um sie für den Winter unterzubringen. Als traditionelles Ritual markiert es das Ende des Sommers in Island und ist ein Fest, an dem die gesamte Gemeinde teilnimmt.
Auch das Þorrablót ist ein traditionelles isländisches Fest, das im Februar gefeiert wird. Hier kommen die Menschen zusammen, um traditionelle isländische Delikatessen zu genießen, wie sauer fermentiertes Schaffleisch (Súr Hvalur).
In ganz Island finden Sie zahlreiche Thermalquellen. Die bekannteste ist die Blaue Lagune in der Nähe von Reykjavík. Hier ist es gut zu wissen, dass die Blaue Lagune über einen kostenlosen Wanderbereich im Freien verfügt, wo man eine gute Aussicht über das Wasser der Lagune und die umliegenden schwarzen Felsen hat.
Eine intimere und preisgünstigere Alternative zur Blauen Lagune sind die Mývatn-Naturbäder. Das Wasser dort hat die gleiche blau-milchige Farbe und der Sonnenuntergang über dem Mývatn-See ist unbeschreiblich.
Wenn Sie auf der Suche nach typisch isländischen Souvenirs sind, empfehle ich Ihnen den Besuch des Old Harbour (Grandi) in Reykjavik. Hier finden Sie viele kleine Geschäfte, die Produkte aus lokalen Rohstoffen, isländische Handwerkskunst und vieles mehr anbieten.
In der Handknitting Association finden Sie traditionelle handgestrickte Pullover aus isländischer Wolle. Für weitere authentische isländische Erlebnisse besuchen Sie die Uppspuni Mini Mill in Südisland, den Kidka Woolfactory Shop in Hvammstangi und den Ljomalind-Markt in Borgarnes, wo lokale Kunsthandwerker ihre Waren anbieten.
Mount Esja ist einer der höchsten Berge in der Nähe von Reykjavik und ein echter Wander-Klassiker. Hier trifft man vor allem auf Einheimische aus Reykjavik, die sich beim Bergwandern fit halten oder mit Freunden treffen.
Wanderwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade führen entlang atemberaubender Landschaften. Der am häufigsten begangene Pfad führt zum Þverfellshorn, einem der Gipfel, von dem aus man eine spektakuläre Aussicht auf Reykjavík und die umliegende Bucht genießen kann.
Möchten Sie etwas über die isländische Wikingerkultur erfahren? Tolle Sehenswürdigkeiten sind das Folkloremuseum in Reykjavík oder das Wikingerweltmuseum in Njarðvík – beide sind absolut einen Besuch wert. Auch der Wikingerhof Eiríksstaðir an der Westküste mit seinem nachgebauten Wikinger-Langhaus lohnt sich.
Weitere Möglichkeiten, um mehr über die isländische Geschichte und Kultur zu lernen, sind die rekonstruierte Landnáma-Farm in Þjórsárdalur (Stöng), die Ausstellung 1238 Schlacht um Island in Sauðarkrókur und das Snorrastofa-Museum in Reykholt.
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