Der kulinarischer Schmelztiegel Südostasiens
In Singapur dreht sich alles um Essen – und das schmeckt man. Die Küche vereint chinesische, indische und malaiische Einflüsse und frische Kräuter, aromatische Gewürze und eine angenehme Schärfe prägen die Gerichte. Ob in Sterne-Restaurants oder an Straßenständen – in Singapurs kulinarischer Welt ist der Lebensmittel-Genuss sowohl für den Alltag als auch für die nationale Identität von zentraler Bedeutung.
Beim singapurischen Nationalgericht “Chili Crabs” handelt es sich um Krabben mit Schale, die in einer süß-scharfen Soße schwimmen. Ein Teil des ursprünglichen Vergnügens an Chili-Krabben besteht darin, dass es beim Verzehr etwas unordentlich auf dem Teller werden kann.
Damit die Soße beim Krabbenfleisch entfernen nicht an ihren Händen klebt, stellen viele Restaurants Plastikhandschuhe zur Verfügung. In der Regel sind Mangrovenkrabben das bevorzugte Krustentier, obwohl gehobene Restaurants auch kalifornischen Taschenkrebs oder andere teure, importierte Krabben verwenden. Als Beilage werden Mantou, gedämpfte Brötchen, gereicht, die sich perfekt zum Eintunken eignen.
Um den Tag in Singapur richtig zu beginnen, darf Kaya Toast nicht fehlen. Kaya ist eine köstlich süße Marmelade, die aus Kokosnuss, Zucker und Eiern hergestellt wird. Die Mischung wird eingekocht, bis sie dickflüssig, reichhaltig und leicht karamellisiert ist.
Pandan-Blätter verleihen diesem Aufstrich seinen Duft und die unverwechselbare grüne Farbe. Sollten Sie nicht wissen, wie Pandan riecht – etwas nach Vanille, gemischt mit einer Note Kiefernholz. Mit etwas Butter auf perfekt getoasteten Weißbrotscheiben ist Kaya Toast ein traditionelles singapurisches Frühstück – oft serviert mit Kopi (Kaffee) und einem weichgekochten Ei.
Reisnudeln und eine würzig-aromatische Currybrühe auf Kokosnussbasis werden in einer köstlichen Schüssel vereint – wenn es um globale Wohlfühlgerichte geht, steht Laksa ganz oben auf der Liste. Laksa verdankt seinen wunderbar nuancierten Geschmack einer Gewürzpaste aus Laksa-Blättern, Schalotten, Chili, Galgant, Zitronengras und getrockneter Garnelenpaste.
All dies vermischt sich mit reichhaltiger Kokosnusscreme und Fischfond zu einer sehr sättigenden, aromatischen Brühe. Bei den Garnierungen und Gewürzen werden viele Köche kreativ – von Herzmuscheln über Tofu bis zu Wachteleiern ist hier alles erlaubt, wobei Garnelen und andere Meeresfrüchte besonders häufig vorkommen.
Singapurs Version dieses Klassikers aus Fujian, Hokkien Mee, ist eine üppige Schüssel gelber Nudeln, die in einer mit Chili gewürzten Brühe schwimmen – meist getoppt mit einer großen Garnele. Die Zubereitungsweise von Hokkien Mee variiert je nach Restaurant oder Straßenhändler. Schweinerippchen, Schweinebauch, Tintenfisch, Fischbällchen, hart gekochte Eier und gemahlene Erdnüsse sind beliebte Beilagen – manchmal werden auch Garnelen gegen kleinere Krabben ausgetauscht.
Die besten Köche lassen ihre Brühe stundenlang köcheln und verwenden eine Mischung aus Garnelenköpfen und Schweineknochen, die für ein Reichhaltigkeit und viel Umami in jeder Schüssel sorgt.
Südindische Einwanderer brachten vor Generationen eine Version der Roti Prata nach Singapur, und heutzutage brutzeln diese flachen, knusprigen Fladenbrote in jedem Hawker-Center der Löwenstadt auf einer Grillplatte. Dieses köstliche Fladenbrot ist buttrig und knusprig zugleich und schmeckt besonders gut, wenn man es in Currys eintaucht – es wird aber auch gerne eigenständig serviert.
Oft werden die Roti Prata mit einem Ei getoppt, und moderne Varianten sind mit Käse, Zwiebeln und anderen pikanten und süßen Belägen belegt. Eine beliebte süße Straßenstand-Variante ist die mit gehackten Bananenstückchen und Kondensmilch beträufelte.
Ein absolutes Kultgericht aus Singapur ist Hainanese Chicken Rice. Diese beliebte Spezialität ist ein Paradebeispiel für die Kraft des Minimalismus, denn auf den ersten Blick sieht ein Teller mit pochiertem Hühnchen und gedämpftem Reis unwahrscheinlich lieblos aus.
Aber beim Hainan-Huhn kommt es auf die Details an und die besten Versionen in Singapur wurden sogar mit Michelin-Sternen ausgezeichnet. Das Huhn sollte sanft pochiert sein, mit einer geleeartigen Haut ummantelt. Der Reis wird mit Hühnerfett bestrichen und mit Ingwer aromatisiert. Aromatische Würzmittel wie Chilisauce und eine Ingwer-Knoblauch-Paste runden das Ganze stimmig ab.
Char Kway Teow ist in Singapur als beliebtes Straßenverkaufsessen, dessen Wurzeln sich auf Einwanderer aus Südchina zurückführen lassen. Grob übersetzt bedeutet der Name „unter Rühren gebratene Reisnudeln“, doch das beschreibt kaum die unglaubliche Texturvielfalt, denn die Reisnudeln erhalten durch die Zubereitung über offenem Feuer im Wok einen Hauch von rauchigem Geschmack, der als “Wok Hei” bezeichnet wird.
Eine süße Sojasoße karamellisiert während des Kochvorgangs, bevor chinesische Wurst, Herzmuscheln, Fischbällchen und verschiedene andere Meeresfrüchte oder Fleisch hinzugefügt werden. Bohnensprossen, Blattgemüse, Eier, Schnittlauch und eine ordentliche Portion Knoblauch runden die Komposition ab.
Kantonesisches Barbecue ist zu Recht in der ganzen Welt bekannt und vor allem Char Siu ist eine echte Delikatesse – die herrlich glasierten, langsam gebratenen Schweinefleischstreifen sind von den Straßenständen der Stadt nicht wegzudenken. Zur Geschmacksverfeinerung werden die Schweinefleischstreifen in einer süß-salzigen Soße mariniert, Maltosezucker sorgt oft für Glanz und rote Lebensmittelfarbe verleiht dem Gericht eine besondere Optik.
Das Ergebnis ist eine karamellisierte Außenseite, die einem saftigen, geschmackvollen Inneren weicht und jeden Bissen genussvoll macht. Char Siu wird auf gedämpftem Reis oder gelben Eiernudeln serviert, entweder mit oder ohne Brühe.
Rojak bedeutet auf Malaiisch „gemischt“ und erzählt von einer inspirierten Handwerkskunst, bei der gegensätzliche Aromen und Texturen zusammengeführt werden, die einander perfekt ergänzen. Bei diesem Obstsalat handelt es sich um eine Kombination aus süß, scharf, würzig und sauer.
Typische Varianten von Rojak enthalten Früchte wie Mangos, Rosenäpfel und Ananas sowie Gemüse wie Bohnensprossen. Tamarinde, Palmzucker und Limette geben dem Dressing einen süß-säuerlichen Kick, Erdnüsse und fermentierte Garnelenpaste verleihen ihm zudem einen Hauch von Umami. Gegessen wird es oft aus einem Pappteller mit Stäbchen – einfach, praktisch und ohne Schnickschnack.
Bei einer Aufzählung wie dieser darf der Singapore Sling nicht fehlen, denn er ist mehr als nur ein Cocktail – er ist Symbol für Geschmack, Geschichte und soziale Verbindungen.
Der populären Überlieferung zufolge erfand ein Barkeeper im mondänen Raffles Hotel in Singapur den Singapore Sling im Jahr 1915, um einen Drink für respektable Damen zu kreieren, die zu jener Zeit nicht beim Trinken von Whisky gesehen werden sollten. Egal, ob diese Geschichte wahr ist oder nicht, dieser rosafarbene Drink ist nach wie vor fester Bestandteil der Bars in der Stadt.
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