


Wer den Kern einer Stadt begreifen möchte, besucht ihre Museen und Galerien. Wo antike Skulpturen neben Meisterwerken der Renaissance und zeitgenössischen Installationen zu sehen sind, verbinden sich Geschichte und Gegenwart. Kunst prägt, erklärt, verbindet.
Unsere aktuelle Recherche widmet sich 50 Kulturmetropolen weltweit und zeigt, in welchen Städten sich Liebhaber von Kunst, Geschichte und Wissenschaft besonders gut aufgehoben fühlen. Zudem untersuchen wir, wo ikonische Werke und Alte Meister in besonderer Zahl zu sehen sind und in welchen Städten regelmäßig freie Museumstage stattfinden.

44 Kunstmuseen | 110 Galerien | 19 Museen für Geschichte | 14 Museen für Naturwissenschaft
Besucherfavorit: Museo Nacional de Antropología (deutsch: Nationalmuseum für Anthropologie), 1,5 Mio. jährliche Besucher
Im kommenden Jahr führt für Kunst- und Museumsliebhaber kein Weg an Mexiko-Stadt vorbei: Die Metropole verbindet große Namen, bedeutende Sammlungen und eine quicklebendige Szene.
Im Palacio de Bellas Artes erzählen monumentale Wandgemälde von Diego Rivera die Geschichte des modernen Mexikos, während Frida Kahlos Casa Azul intime Einblicke in das Leben der Ikone bietet. Das futuristische Museo Soumaya präsentiert europäische Klassiker von Rodin bis Dalí. Das MUAC und Museo Tamayo setzen bewusste Gegengewichte zur klassischen und historischen Kunst der zuvor genannten Museen – sie zeigen moderne und experimentelle Werke. Als meistbesuchtes Museum des Landes öffnet das Museo Nacional de Antropología die Welt präkolumbischer Kulturen – von den Maya bis zu den Azteken – und macht Geschichte unmittelbar erlebbar. Insgesamt lassen sich 44 Kunstmuseen, 110 Galerien sowie 19 Geschichts- und 14 Wissenschaftsmuseen identifizieren: 2026 ist Mexiko-Stadt damit die klare erste Wahl für Kunstbegeisterte und Kulturreisende.
Museumstag: Jeweils am letzten Mittwoch im Monat, 18-22 Uhr
Special-Interest-Tipp: El Modo – Museum der Alltagsgegenstände

72 Kunstmuseen | 591 Galerien | 73 Museen für Geschichte | 22 Museen für Naturwissenschaft
Besucherfavorit: British Museum, 4,1 Mio. jährliche Besucher
In wenigen Städten der Welt wird Kunstgeschichte so lebendig wie in London: Die Dichte an ikonischen Originalwerken ist außergewöhnlich. In der National Gallery hängen zwei Bilder, die unser kollektives Bildgedächtnis geprägt haben – Vincent van Goghs „Sonnenblumen“ und Claude Monets „Der Seerosenteich“. Das British Museum, das jährlich über vier Millionen Besucher zählt, bewahrt mit Hokusais „Die große Welle vor Kanagawa“ eines der weltweit meistverbreiteten Motive.
Die Tate Modern spannt den Bogen in die Moderne: Andy Warhols „Marilyn Diptych“ steht hier neben Pop-Art-Klassikern von Roy Lichtenstein und Werken von Henri Matisse. Aktuell erlebt das Motiv Ophelia eine neue Aufmerksamkeit.
Kurzum: London bietet die seltene Gelegenheit, Schlüsselwerke aus Jahrhunderten im Original zu erleben – kompakt, fußläufig gebündelt und an vielen Orten sogar bei freiem Eintritt.
Museumstag: Die Mehrheit der großen, staatlichen Museen in London sind kostenfrei
Special-Interest-Tipp: Museum of Brands – Museum der Konsumkultur

6 Kunstmuseen | 11 Galerien | 6 Museen für Geschichte | 2 Museen für Naturwissenschaft
Besucherfavorit: Fondation Beyeler, 300.000 jährliche Besucher
Basel vereint auf kleinstem Raum, wofür andere Metropolen weite Wege verlangen: Viele Museen liegen hier nur wenige Schritte voneinander entfernt – vom renommierten Kunstmuseum Basel, der ältesten öffentlichen Kunstsammlung der Welt, bis zur Fondation Beyeler, die Meisterwerke von Monet, Rothko und Giacometti zeigt. Dazu kommen innovative Häuser wie das Museum Tinguely, das kinetische Kunst in Bewegung versetzt zeigt.
Schon lange gilt die Stadt durch die Art Basel als fester Pfeiler der internationalen Kunstwelt, doch für viele Reisende bleibt sie noch ein Geheimtipp. Gerade diese Mischung aus internationalem Renommee und überschaubarer Auswahl macht Basel ideal für einen kompakten Städtetrip, bei dem Kunst buchstäblich an jeder Ecke wartet.
Besondere Veranstaltungen: Museumsnacht Basel am 26. Januar 2026, Art Basel Kunstmesse 18.–21. Juni 2026
Special-Interest-Tipp: Straßenbahn Museum Basel

Musée d’Orsay
Paris

MoMa
New York

Sixtinischen Kapelle
Rom

Direkt am Platz des Himmlischen Friedens gelegen, zählt das Chinesische Nationalmuseum zu den größten und meistbesuchten Museen der Welt. Die Sammlungen des Hauses erzählen fünftausend Jahre chinesischer Geschichte – von frühen Jade-Artefakten und Bronzegefäßen wie dem legendären Houmuwu ding bis hin zu Kunstobjekten der Gegenwart. Einen besonders nachhaltigen Eindruck hinterlassen die frühchinesischen Orakelknochen, die für Rituale und Wahrsagungen verwendet wurden oder die Kalligrafien aus der Qing-Dynastie, die zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert in China herrschte. Wer die kulturelle Identität des Landes verstehen möchte, findet im National Museum of China den wohl vielseitigsten Überblick, den ein Museum bieten kann.

Im Herzen der Metropole bewahrt das Ägyptische Museum von Kairo die wohl bedeutendste Sammlung altägyptischer Kunst und historischer Artefakte. Über 120.000 Sammlungsobjekte führen Besucher zurück in die Zeit der Pharaonen und erzählen vom antiken Alltag am Nil. Höhepunkt des Museums, das jährlich etwa fünf Millionen Besucher begeistert, war jahrzehntelang die legendäre Grabkammer des Tutanchamun mit seiner goldenen Totenmaske. Die Ausstellung des legendären Pharao ist kürzlich in das neue Grand Egyptian Museum umgezogen und dort nun erstmals vollständig zu sehen. Weiterhin zeigt das Ägyptische Museum aber zahlreiche Mumien, Reliefs und Statuen aus sämtlichen Epochen Altägyptens. Ein überwältigender Eindruck und kein normaler Museumsrundgang, sondern eine Reise in die Wiege der Zivilisation.

Den besten Einstieg in Koreas Kulturgeschichte bekommt man im Koreanischen Nationalmuseum – klar strukturiert und großzügig inszeniert. Die Dauerausstellung zeigt Artefakte, die man gesehen haben muss – vom filigranen Silla-Goldschmuck aus dem 5. Jahrhundert über grün schimmernde Goryeo-Keramiken bis hin zu buddhistischer Kunst und Joseon-Kalligrafien. Moderne Medien und hervorragende Beschilderung erleichtern die Orientierung auch ohne koreanische Sprachkenntnisse. Mit mehr als drei Millionen Besuchern jährlich ist es das zentrale Museum des Landes und eines der wichtigsten Häuser Ostasiens.
In diesen Städten lässt sich Weltkultur entdecken, ohne viel auszugeben – oft sogar kostenlos.

Edinburgh
8 kostenlose Museen

Dublin
17 kostenlose Museen

Washington, D.C.
27 kostenlose Museen

Lyon
1 kostenloses Museum

Berlin
15 kostenlose Museen
Berücksichtigt wurden 50 internationale Städte, die für eine aktive Kunstszene bekannt sind und sich durch etablierte Museen und kulturelle Institutionen auszeichneten. Zudem wurde auf internationale Vielfalt, hohe Besucherrelevanz und eine verlässliche Datenlage geachtet, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.
Institutionelle Vielfalt: Zunächst erfassten wir die Breite des Angebots. Im Fokus standen Museen mit Schwerpunkten auf Kunst, Geschichte und Naturwissenschaften sowie Kunstgalerien. Dieser Block maß die Vielfalt des Angebots – und damit die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher in einer Stadt Häuser finden, die zu ihren Interessen passen. Für einen fairen Vergleich zwischen unterschiedlich großen Städten wurde für die Berechnung des Rankings ein Wert pro eine Million Touristen verwendet.
Qualität der Sammlungen: Um die Qualität des Kunsterlebnisses zu bewerten, wurden zwei Aspekte betrachtet. Erstens die Gelegenheit, ikonische Originalwerke von Alten Meistern bis zu renommierten Klassikern verschiedener Epochen und Medien zu erleben (u. a. Leonardo da Vinci, Monet, Picasso, Van Gogh, Klimt, Beuys, Raphael, Gauguin, Dalí, Kahlo). Ergänzend wurden die jährlichen Besucherzahlen des meistbesuchten Museums herangezogen, als Indikator für Relevanz, Prestige und Nachfrage.
Zugänglichkeit: Kultur sollte für alle finanziell möglich sein. Deshalb wurde ermittelt, wie viele Häuser dauerhaft kostenfrei zugänglich sind. Zusätzlich wurde analysiert, ob Stadt und Institutionen regelmäßige freie Eintrittsfenster anbieten (z. B. wöchentlich oder monatlich). Für uns sind beide Punkte ein Gradmesser der finanziellen Zugänglichkeit. Sie zeigen, wie offen eine Stadt ihre Sammlungen macht und wie niedrig die finanziellen Hürden für den Zugang zu Kunst und Kultur sind.
Ranking: Die Gesamtwertung erfolgte über ein Punktesystem (10–100 Punkte). Alle Faktoren wurden gleich gewichtet. Die Stadt mit der höchsten Gesamtpunktzahl belegt den ersten Platz in der Rangliste der besten Städte für Kunst und Museen. Alle Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt der Untersuchung im November 2025 und wurden sorgfältig recherchiert und auf Plausibilität geprüft.