Umfrage zu den Reisetrends 2023

Letzte Aktualisierung: 06.10.2022

Nach einer lang anhaltenden Pandemie, strengen Einreisebestimmungen und Hygienekontrollen ist das Reisen mittlerweile fast wieder so möglich wie vor Beginn der Pandemie.  Doch wie haben die letzten Jahre das Reiseverhalten der Deutschen beeinflusst? Die Reiselust der Deutschen ist größer als je zuvor. Das zumindest lässt die von Tourlane durchgeführte Umfrage erkennen. Was aber macht Reisen im Jahr 2023 aus? Worauf achten die Deutschen bei der Reisebuchung und welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit? 

Gemeinsam mit YouGov haben wir 1.056 Personen im Alter von 18 bis 66+ Jahren befragt und sind zu spannenden Ergebnissen gekommen.

Die wichtigsten Highlights der Umfrage: 

• 56 % der Befragten sind in diesem Jahr bereits verreist; 20 % sind mehr verreist als im Jahr 2021 und 92 % gaben an, dass sie 2023 verreisen werden. 

• Die Top 5 der beliebtesten Reiseziele 2023 sind Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland.

• Strandurlaub (22 %), aber auch Aktivurlaub (16 %), Städtereisen (13 %), Kreuzfahrten (11 %) und Gruppenreisen (9 %) sind die beliebtesten Reisearten.

• 39 % der Befragten haben sich seit Beginn der Pandemie bewusst für flexible Buchungsbedingungen entschieden.

• Überwiegend soll im Urlaub 2023 mehr Zeit in der Natur verbracht werden (54 %), abseits des Massentourismus (41 %).

92 % der Befragten gaben an, dass sie im Jahr 2023 verreisen werden.

Die Reiselust in Deutschland ist immens! Diese Reisefreudigkeit geht aus der Umfrage klar hervor: 70 % gaben an, dass sie 2023 "sehr wahrscheinlich" verreisen werden, während 22 % "eher wahrscheinlich" reisen werden. Viele Grenzen sind wieder offen und das Reisen ist besser möglich als in den letzten Jahren während der Pandemie. Wie stand es also um die Reiselust der Deutschen in 2021 und 2020? 

Wir haben die Deutschen bereits im Jahr 2020  gefragt, wie wichtig ihnen das Reisen sein wird, wenn die Grenzen wieder vollständig geöffnet sind. Sie hatten die Möglichkeit, ihre Reiseabsicht auf einer Skala von 1 bis 10 einzuschätzen (1 = weniger wichtig und 10 = sehr wichtig). Der Durchschnittswert lag bei 8,5, was bedeutet, dass 3 von 4 Befragten in 2021 unbedingt reisen wollten.

Im darauffolgenden Jahr 2021  antworteten 75 % der Befragten mit “sehr oder eher wahrscheinlich” auf die Frage, ob sie im Jahr 2022 verreisen wollen. Während die Reiseabsicht in den letzten beiden Jahren konstant hoch war, ist in diesem Jahr nochmals ein deutlicher Anstieg von 17 % abzulesen. 

Dieser fortschreitende Aufwärtstrend im Buchungsverhalten und die Tatsache, dass die Deutschen wieder verstärkt Reisepläne schmieden, gibt durchaus Anlass für einen positiven Blick in die Zukunft. Die Menschen wollen wieder besondere Momente erleben, davon profitiert die Tourismusbranche. Zu berücksichtigen sind allerdings die bevorstehenden wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen, die sich ebenso auf den Tourismus auswirken könnten. Wie unbeschwert wir unsere Reisepläne für 2023 verwirklichen können, bleibt daher noch abzuwarten.  

Die Deutschen lassen sich mit der Buchung ihrer nächsten Reise aber noch etwas Zeit: 78 % der Befragten haben noch keine Reise für das nächste Jahr gebucht. Nur 8 % sind in der Planung und 14 % haben bereits gebucht. Woran das liegt? Wir vermuten, dass im Zeitraum der Befragung (12. - 15.07.2022) - während der Sommersaison und Haupturlaubszeit - die Mehrheit sich noch nicht mit der Urlaubsplanung für das kommende Jahr beschäftigt hat.

Wie die Pandemie das Buchungsverhalten weiterhin beeinflusst

Flexibilität ist noch immer sehr wichtig: 39 % der Befragten haben sich seit Beginn der Pandemie bewusst für flexible Buchungsbedingungen entschieden. Hier lässt sich ein leichter Abwärtstrend um 14 % im Vergleich zum Vorjahr erkennen. Gleichzeitig sind die Befragten auch bereit, mehr Geld (21 %) für lokale und authentische Reiseerlebnisse (29 %) auszugeben. Nachhaltiges Reisen (15 %) während der Pandemie hat im Vergleich zu 2021 (23 %) ebenso leicht an Relevanz verloren.

Es gibt interessante Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Befragten im Alter von 18 bis 24 Jahren sind nachhaltiges Reisen (29 %) und eine gute Internetverbindung, um remote arbeiten zu können (26 %) wichtiger als allen anderen Altersgruppen (17 % und 14 %). 

Auch wenn Flexibilität für die Deutschen immer wieder ein wichtiges Buchungskriterium ist, spielen andere Faktoren bei der Wahl des nächsten Reiseziels weiterhin eine entscheidende Rolle. Wie in den letzten zwei Jahren wollen auch dieses Jahr wieder die meisten Befragten im Urlaub mehr Zeit in der Natur verbringen (54 %) - abseits des Massentourismus (41 %). In sichere Reiseländer zu reisen, in denen verstärkt auf Hygienevorschriften geachtet wird, ist für 31 % der Befragten immer noch sehr wichtig. Die wenigsten legen noch großen Wert auf strenge Einreisebestimmungen (15 %).

Da Flexibilität für die Reisenden ein wichtiges Buchungskriterium ist, ist es nicht verwunderlich, dass dies auch bei der Wahl des richtigen Reiseveranstalters eine Rolle spielt. Denn aktuell achten 51 % auf flexible Buchungsbedingungen. Nur der Preis ist für 62 % der Befragten noch wichtiger. Für 46 % ist eine große Auswahl an verschiedenen Reisezielen entscheidend. Die anderen Kategorien wurden von deutlich weniger Befragten ausgewählt und überschreiten nicht einmal die 20 %-Marke. 

Unter den Top EU-Reisezielen der Deutschen im Jahr 2023 belegt Deutschland den ersten Platz mit (31 %). Auch Frankreich (18 %), Italien (17 %), Spanien (17 %) und Griechenland (11 %) haben es in die Top 5 der beliebtesten Reiseziele 2023 geschafft. Im Vergleich zur Umfrage 2021 hat sich diesbezüglich nicht viel verändert. Nur Island hat ganze 17 Punkte verloren und statt 22 % planen nur noch 5 % das Land aus Feuer und Eis zu bereisen.

Botswana ist die neue Nummer 1

Neu in den Top 10 der beliebtesten Reiseziele ist Botswana, was gar nicht so überraschend ist, da viele auf der Suche nach authentische Reiseerlebnissen (29 %) sind und das Land dafür perfekt geeignet ist. Auf dem internationalen Platz 2 befindet sich Costa Rica (7 %), dicht gefolgt von der Dominikanischen Republik (6 %), den USA (6 %) und Australien (5 %). Während Kanada, Neuseeland und Japan im letzten Jahr noch unter den Top 5 waren, haben sie es dieses Jahr nicht auf die Bestenliste geschafft.

Reisende, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, wählen eher lokale Unterkünfte (49 %) und bevorzugen Reiseziele, die nachhaltige Initiativen unterstützen (45 %). Dazu können die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien, der Schutz der Tierwelt oder die Einführung von Vorschriften gegen den Massentourismus gehören. 42 % wollen nachhaltige Verkehrsmittel (z. B. Zug, Hybrid-/Elektroauto) innerhalb des Reiselandes nutzen. Dass die gebuchte Unterkunft aktiv ihren CO2-Fußabdruck reduziert, ist nur für 29 % der Befragten wichtig und 23 % legen Wert auf eine große Auswahl an Restaurants, die vegetarisches oder veganes Essen anbieten. 

Wer begleitet mich auf meiner Reise? Meine bessere Hälfte natürlich! Die gemeinsame Quarantäne scheint viele Paare zusammengeschweißt zu haben, denn die Mehrheit der Befragten (54%) möchte Reise mit ihrem Partner. Noch überraschender ist allerdings, dass fast 20% der Befragten alleine verreisen möchten. Hier scheinen einige Reisende Gefallen an der Zeit der sozialen Distanzierung gefunden zu haben.

Reisen hält jung: Die Umfrage ergab über dies, dass insbesondere die 50- bis über 65-Jährigen besonders reisefreudig sind und ihre Freizeit so bald wie möglich wieder mit Fernreisen gestalten möchten. Ganz groß im Trend liegen Safaris und Abenteuer-Reisen in afrikanischen Ländern wie Namibia und Botswana.