


Afrikas Nationalparks sind so vielseitig wie der Kontinent selbst. In Tansania und Südafrika dominieren trockene Savannen, Botswana glänzt mit der Artenfülle seiner Feuchtgebiete, Namibia steht für Wüstenabenteuer und Uganda für nebelverhangene Bergwälder. Die Big Five – Löwe, Elefant, Leopard, Nashorn und Büffel – gibt es nicht überall zu sehen, dafür begegnet man mitunter außergewöhnlichen anderen Arten. Aber welche Safari-Option überzeugt auf allen Ebenen und ist die weite Reise wert?
Um das zu klären, haben unsere Wildlife-Reiseexperten insgesamt 50 ausgewählte Nationalparks und Reservate im südlichen Afrika unter die Lupe genommen. Sie haben verglichen, was für Safari-Urlauber zählt: Eintrittspreise und Übernachtungsmöglichkeiten, Sicherheitslage und Saisondauer, Aussicht auf alle fünf Big-Five-Arten zu treffen sowie Biodiversität und Schutzstatus.
Das Ergebnis: ein belastbares Ranking als Kompass für Safari-Urlauber – mit klaren Hinweisen, wo nachhaltige Wildlife-Erlebnisse in Afrika am meisten lohnen.
Serengeti ist der Inbegriff von Safari: weite Ebenen, freier Himmel, Wildnis pur. An die Spitze unseres Safari Index führt ihn die Kombination aus außergewöhnlicher Biodiversität, nachhaltigem Parkmanagement und einer breiten Auswahl an Aktivitäten. Ein Tagespass kostet ca. 60 Euro.
Rund 570 Arten leben in der Serengeti, natürlich inklusive der beeindruckenden Big Five. Ein Höhepunkt ist die Große Tierwanderung: Millionen Gnus und Zebras, die sich zwischen Serengeti und Masai Mara bewegen – stets auf der Suche nach frischem Gras und Wasser. Erleben lässt sich dieses Naturspektakel auf vielfältige Weise: Auf klassischen Game Drives bringen lokale Guides Besucher zu den Wasserstellen der Elefanten, zu den Futterplätzen der Giraffen oder an die Kinderstuben der Löwinnen. Aus dem Kleinflugzeug öffnet sich die Serengeti aus eindrucksvoller Vogelperspektive. Noch intensiver wird es bei einer Heißluftballonfahrt zum Sonnenaufgang – ein leises Erlebnis über Zebra- und Büffelherden, die sich bis zum Horizont ziehen.
Beste Reisezeit: Juni – Oktober & Januar – Februar
Inlandsflug nach Seronera (SEU) – direkte Flüge ab Arusha (ARK) oder Kilimandscharo (JRO); Lodge-Transfers sind in der Regel organisiert.
Überland mit Allrad-Fahrzeug ab Arusha – 5-6 Std. Fahrzeit, je nach Saison und Straßenverhältnissen.
Kombinierte Route: Als klassische Nord-Tansania-Safari-Route Tarangire – Ngorongoro – Serengeti






Wer in Tsavo ankommt, spürt sofort: Hier ist das Land wilder, staubiger und ursprünglicher. Der größte Nationalpark Kenias setzt sich aus Tsavo East und Tsavo West zusammen – zwei unterschiedliche Welten aus Lavafeldern, offenen Savannen und Akazienhainen.
Besonders bekannt ist Tsavo East für seine roten Elefanten, deren Haut durch den eisenhaltigen Staub gefärbt wird. Seltene Arten wie die Hirola-Antilope haben in Kenias Nordosten ihren letzten Rückzugsraum. Schutzprojekte in der Region unterstreichen die Bedeutung des Gebiets. Tsavo zeichnet sich durch die Ruhe aus, die zwischen den Beobachtungen herrscht: Begegnungen geschehen unaufdringlich, wirken zufällig und gerade dadurch besonders – das ist der große Reiz dieses Parks.
Zu den besonderen Erlebnissen zählen Pirschfahrten am Galana-Fluss, wo sich Krokodile und Flusspferde die Ufer teilen – aus sicherer Distanz ein beeindruckendes Schauspiel. Wanderungen sind am ehesten in Tsavo West möglich, vorbei an vulkanischen Hügeln und den glasklaren Quellen der Mzima Springs. Wer es ruhiger mag, beobachtet Elefanten am Aruba-Staudamm oder genießt Sonnenuntergänge über den dunklen Vulkankegeln der Chyulu Hills.
Dank seiner enormen Fläche und Abgeschiedenheit gilt Tsavo (Tagespass ca. 44 Euro) als Geheimtipp für Reisende, die eine Safari in ihrer ursprünglichen Form erleben möchten – fernab des touristischen Trubels anderer Parks.
Beste Reisezeit: Juli – Oktober & Dezember – März
Überland mit dem Auto: ca. 5 Std. ab Nairobi oder ca. 4 Std. ab Mombasa über die gut ausgebaute A109.
Inlandsflug zum Voi Airstrip oder Tsavo West Airstrip: regelmäßige Verbindungen ab Nairobi oder Mombasa.





Wer das Moremi Game Reserve wählt, erlebt Safari aus einer anderen Perspektive: Statt staubiger Pisten prägen Wasserwege, Papyrusufer und grüne Inseln das Bild. Das Schutzgebiet liegt im Herzen des Okavango-Deltas – einem der größten Binnendeltas der Welt und UNESCO-Weltnaturerbe.
Mit einer Fläche von rund 5.000 Quadratkilometern ist Moremi kleiner als viele berühmte Nationalparks, doch seine Vielfalt ist einzigartig. Hier treffen Savanne und Sumpflandschaft aufeinander, was einer enormen Dichte an Wildtieren ein Zuhause ermöglicht – darunter Elefanten, Löwen, Leoparden, Flusspferde und unzählige Vogelarten. Außerdem gilt dasWildreservat als einer der besten Orte Afrikas, um Wildhunde in freier Natur zu beobachten.
Ein Tagespass kostet etwa 17 Euro pro Person, mehrtägige Aufenthalte lohnen sich. Dank zahlreicher Lodges und Camps muss man das Schutzgebiet dafür nicht einmal verlassen. Das eigentliche Highlight ist jedoch die Art der Erkundung: Statt im Geländewagen gleitet man im traditionellen Einbaum (Mokoro) beinahe lautlos durch die Kanäle des Deltas. Alternativ bieten sich Boots- oder Floßfahrten auf den breiteren Wasserläufen an – und natürlich Game Drives zu den Tierwelten der Trockeninseln.
Beste Reisezeit: Juli – Oktober
Inlandsflug nach Maun üblich, anschließend per Kleinflugzeug oder Allradfahrzeug ins Reservat. Überland mit dem Auto deutlich zeitaufwendiger und daher unüblich.








Südafrika ist der ideale Einstieg für Safari-Neulinge: gut erreichbar, hervorragend organisiert und landschaftlich enorm abwechslungsreich. Der Kruger-Nationalpark bietet eine der besten touristischen Infrastrukturen Afrikas: vielfältige Lodges von rustikal bis luxuriös und, mit mehr als 800 Arten, eine herausragende Biodiversität. Ein Tagespass kostet etwa 25 Euro. Wer es kompakter mag, wählt den Pilanesberg-Nationalpark nordwestlich von Johannesburg (Tagespass: ca. 5 Euro) – malariafrei, leicht zugänglich und perfekt für einen Safari-Kurztrip.

Namibia ist dünn besiedelt und bietet Landschaften, die noch echte Ruhe zulassen. Im Etosha-Nationalpark (Tagespass ca. 8 Euro) bündelt sich das Safari-Erlebnis rund um die gewaltige Etosha-Pfanne: An den Wasserstellen treffen Giraffen, Nashörner, Oryxantilopen und viele weitere Arten zusammen. Das klare Tageslicht und die sternenreichen Nächte, für die Namibia bekannt ist, sowie die weitläufigen Ebenen, machen Etosha zu einem Paradies für Fotografen. Wer Natur liebt und die endlose Weite schätzt, findet hier eine Safari in ihrer schönsten Form.

Uganda verbindet klassisches Safari-Gefühl mit tropischem Grün und markanter Bergkulisse. Im Queen-Elizabeth-Nationalpark (Tagespass ca. 43 Euro) zählen baumkletternde Löwen zu den Highlights, genauso wie Bootsafaris auf dem Kazinga-Kanal, wo Nilpferde und Büffel dicht an den Ufern lagern. Zugleich ist Uganda das Tor zu den Berggorillas im Bwindi-Wald – eine der eindrucksvollsten Tierbegegnungen Afrikas. Wer Abwechslung sucht, findet hier Safari und Dschungel in einem.

Dschungel, Grasland, Seen und Wildnis – Sri Lanka bietet Safari-Erlebnisse mit viel Abwechslung. Zu den sehenswertesten Nationalparks zählen Yala, Udawalawe, Minneriya und Wilpattu. Häufige Stars sind Asiatische Elefanten, die sich in der Trockenzeit an den wenigen Wasserstellen sammeln; dazu kommen der Sri-Lanka-Leopard, Wasserbüffel, Wildschweine und eine beeindruckende Vogelvielfalt. Erkunden lässt sich das auf Boots- und Ufersafaris an Flussarmen und Seen, auf Dschungelwanderungen oder bei Pirschfahrten durch dichte Wälder – immer nah an den Spuren der Tiere.

Costa Rica ist ein Eldorado für Natur- und Tierliebhaber: Regenwald, Mangroven und Küsten an Atlantik und Pazifik bilden ein dichtes Mosaik. In Nationalparks wie Corcovado, Tortuguero, Manuel Antonio oder Palo Verde begegnet man Brüllaffen, Faultieren, Krokodilen, Leguanen und einer überwältigenden Vogelwelt. Zur Saison zwischen Juli und Oktober lockt zudem das eindrucksvolle Whale Watching, vor allem an der Pazifikküste, wenn Buckelwale mit ihren Kälbern vorbeiziehen. Wer in Costa Rica unterwegs ist, erlebt Safari neu – nicht im Jeep durch Savannen, sondern mit Wanderschuhen durch die üppige Tropenwildnis.

Auf kleiner Fläche vereint Ecuador gleich mehrere Welten: Dschungel, Anden und Pazifikküste. In Regenwaldgebieten wie dem Yasuní-Nationalpark oder Podocarpus begegnet man mit etwas Glück Jaguaren, Tapiren, Ameisenbären und exotischen Affenarten. Auf dem Galápagos-Archipel lassen sich Riesenschildkröten, Meerechsen und Seevögel in freier Wildbahn beobachten. Wer hier unterwegs ist, erlebt Wildlife hautnah – bei Bootsfahrten, auf geführten Dschungelpfaden und mit intensiven Begegnungen an Land wie zu Wasser.
Die 50 berücksichtigten Nationalparks und Wildtierreservate bilden eine Expertenauswahl besonders geeigneter Ziele für Safari und Tierbeobachtung. Eingeschlossen wurden ausschließlich Gebiete in Ländern, in denen Reisen grundsätzlich möglich und ausreichend sicher sind, um verantwortungsvollen Tourismus zu empfehlen.
Tagespass: Erfasst wurde die offiziell ausgewiesene Eintrittsgebühr für einen erwachsenen, internationalen Besucher (pro Tag). Bei mehreren Tarifen diente der Hochsaisonpreis als Vergleichsgrundlage. Berücksichtigt wurden ausschließlich reine Parkeintrittsgebühren; separat ausgewiesene Zusatzkosten (z. B. Konzessions-/Lodge-Gebühren, Fahrzeug-, Guide- oder Campinggebühren) blieben außen vor. Je preiswerter, desto besser.
Übernachtung: Erhoben wurde, ob innerhalb der Parkgrenzen an ausgewiesenen Orten (z. B. Campingplätzen, Camps, Lodges) eine Übernachtung möglich ist.
Big Five: Erfasst wurde, wie viele der fünf Arten Löwe, Elefant, Büffel, Leopard und Nashorn im jeweiligen Park vorkommen. Grundlage: offizielle Parkangaben und ergänzende Tourismus-/Naturschutzquellen. Je mehr, desto besser.
Biodiversität: Erfasst wurde die Gesamtzahl dokumentierter Tierarten je Park – Schwerpunkt Säugetiere und Vögel, ergänzt um Reptilien, Amphibien und größere Insekten (sofern verfügbar). Quellen: offizielle Parkwebseiten und öffentliche Naturschutzdatenbanken. Je höher, desto besser.
Naturschutz: Qualitative Einstufung als „nachhaltig verwaltet“ (100 Punkte) oder „kritisch verwaltet“ (50 Punkte) auf Basis von: Anti-Wilderei & Ranger-Präsenz, Stabilität/Größe zentraler Populationen (v. a. Elefant, Nashorn), Governance & Finanzierung (Staat, NGOs, Community), Human-Konflikte (Eindringen, Konflikte, Habitatfragmentierung, Tourismusdruck) sowie ökologische Integrität (Konnektivität, Habitatzustand).
Beste Reisezeit: Erfasst wurden die Monate mit den besten Bedingungen für Wildtierbeobachtungen, basierend auf Sichtbarkeit der Tiere und Zugänglichkeit der Parks. Als Hauptsaison galten Zeiträume, in denen Trockenzeiten oder saisonale Wanderungen optimale Beobachtungen ermöglichen. Bewertung: Je länger die Hauptsaison, desto besser.
Risiko: Dieses Kriterium basiert auf dem crowdgesourcten Safety Index von Numbeo.com, der Länder nach dem subjektiven Sicherheitsempfinden von Bewohnern und Reisenden einordnet. Ein höherer Indexwert steht für ein höheres Maß an wahrgenommener Sicherheit. Bewertung: Je sicherer das Land, desto besser das Ergebnis.
Ranking: Die Gesamtwertung erfolgte über ein Punktesystem (10–100 Punkte, sofern nicht anders angegeben). Alle Faktoren wurden gleich gewichtet. Der Park mit der höchsten Gesamtpunktzahl belegt Platz 1 im Safari Index. Alle Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt der Untersuchung im September 2025 und wurden sorgfältig recherchiert und auf Plausibilität geprüft.