Essen in Brasilien: Top 10 Gerichte

Brasilianisches Essen hält viele Highlights bereit, doch wenn es um das ultimative Nationalgericht geht, ist die Rede oft von Feijoada. Der Eintopf aus Schweine- oder Rinderfleisch und Bohnen wird von zahlreichen weiteren Zutaten verfeinert, die für den einzigartigen Geschmack sorgen.

Zur „Feijoada completa“ gehören so etwa Orangenscheiben und eine pikante Pfeffersauce. In Brasilien finden Sie Feijoada an jeder Ecke, besonders die Wochentage Mittwoch und Samstag werden mit dem Gericht assoziiert.

Quindim ist eine Süßspeise aus Bahia, die aus Zucker, Eiweiß und gemahlener Kokosnuss gefertigt wird. Desserts mit Eiercreme erfreuen sich in Portugal seit Jahrhunderten großer Beliebtheit, in Brasilien entstand dann mit dem tropischen Touch der Kokosnuss der Quindim.

Der Name hingegen kommt aus der Sprache des Kongo, in der das Wort „dikende“ eine Art jugendlichen Charme bezeichnet. Die Kombination aus knusprigem Kokosnuss-Boden und saftiger, leuchtend gelber Eiercreme ist sowohl hübsch anzusehen als auch besonders lecker.

Unter den Spezialitäten von Brasilien finden sich besonders viele leckere Süßspeisen, so auch die Brigadeiros. Diese lokale Version der Trüffelpraline wurde in den 1940ern kreiert und nach dem Politiker Eduardo Gomes, welcher Brigadeiro genannt wurde, benannt.

Grundzutaten sind gezuckerte Kondensmilch, Butter, Kakaopulver und Schokoladenstreusel, doch in brasilianischen Bäckereien finden sie sich heute in unzähligen Varianten. Brigadeiros werden besonders bei Anlässen wie Geburtstagen gern gereicht und können auch warm mit dem Löffel verzehrt werden.

Moqueca ist ein klassisch brasilianischer Meeresfrüchte-Eintopf. Zahlreiche Orte haben ihre eigenen Versionen des Gerichts, sowohl Bahía als auch Espírito Santo sehen sich als Heimat des Moqueca an.

Fisch, Shrimps oder andere Meeresfrüchte werden in eine schmackhafte Brühe aus Kokosmilch, Tomaten und Gewürzen gegeben. Wie für viele brasilianische Gerichte typisch werden auch hier afrikanische Einflüsse deutlich, auch der Name stammt aus der Kimbundu-Sprache, welche in Angola gesprochen wird. Serviert wird Moqueca häufig mit Reis oder dem Porridge Pirão.

Das Pão de queijo ist eine Art Käsebrötchen, welches seinen Ursprung im südbrasilianischen Minas Gerais hat. Hergestellt wird es aus Käse und einer Brandmasse aus der Stärke Polvilho, wobei letztendlich jeder Bäcker sein eigenes Rezept hat.

Teilweise werden auch süß oder herzhaft gefüllte Varianten verkauft. Oft genutzte Käsesorten sind der lokale Minas, Mozzarella oder Parmesan. Finden können Sie es in Brasilien sowohl in Bäckereien und an Street Food-Ständen als auch in Supermärkten.

Auf der Liste der Spezialitäten aus Brasilien findet sich auch der „Nationalcocktail“ Caipirinha. Basis des alkoholischen Getränks ist Cachaça, eine brasilianische Spirituose aus Zuckerrohrmost. Diese wird für einen Caipirinha in eine Mischung aus Zucker und Limette gegossen.

Erfunden wurde der Caipirinha vermutlich im Jahr 1918 in São Paulo, von dort aus eroberte er zunächst Brasilien und in den letzten Jahrzehnten die ganze Welt, wo sich in den Bars unzählige Varianten entwickelten.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass brasilianisches Essen in punkto Desserts großartig ist, ist Canjica. Die Süßspeise ist eine Art Milchreis, wobei die weiße Maissorte Canjica und Kokosnussmilch einen besonderen Touch geben. Auch Zimt oder geröstete Erdnüsse können auf den Milchreis gegeben werden.

Canjica gilt als typisches Gericht der Festa Junina, also der brasilianischen Mittwinterfestlichkeiten am Johannistag. Seien Sie im Nordosten Brasiliens aufmerksam, denn dort wird das Gericht Mugunzá genannt, während Canjica für ein anderes Dessert steht.

Wer nach besonders authentischen Spezialitäten aus Brasilien sucht, sollte vielleicht einmal Tacacá probieren. Gekocht wird diese Suppe vor allem von indigenen Stämmen des Nordens, getrunken wird sie traditionell aus einer aus Kürbis gefertigten Schale namens Cuia.

Eine spezielle Zutat sind die Jambublätter, welche eine betäubende Wirkung haben. Zum Inhalt zählen zudem eine Brühe aus Maniok, getrocknete Shrimps sowie Chilis, sodass verschiedene traditionelle Geschmäcker Brasiliens auf einzigartige Weise kombiniert werden.

Barreado ist ein Eintopf aus der Region um Morretes im südbrasilianischen Paraná. Benannt ist das Gericht nach dem mit Lehm versiegelten Tontopf, in dem es früher 24 Stunden lang gekocht wurde. Dank der heutigen Schnellkochtöpfe beträgt die Kochzeit nun meist nur noch ungefähr zwei Stunden.

Zutaten sind Rindfleisch, Speck, Zwiebeln, Tomaten, Essig und Knoblauch. Traditionell wird Barreado mit einem Brei aus Maniokmehl, Bananen und Orangenscheiben serviert. Gern gegessen wird Barreado in seiner Ursprungsregion etwa zum Karneval.

Bobó de Camarão kommt aus Bahía und beruht so wie viele Gerichte aus dieser Region auf westafrikanischen Einflüssen. Die Cremesuppe besteht aus Garnelen, gekochtem Maniok, Dendéöl, Paprika, Knoblauch und Tomaten, gegebenenfalls kommen noch Yucapüree, Ingwer oder Palmöl dazu.

In Espírito Santo führte italienischer Einfluss dazu, dass häufig Olivenöl hinzugegeben wird. Serviert wird Bobó de Camarão meist mit Reis oder anderen Maniok-basierten Gerichten. Mit ihrem exotischen Geschmack hat die Speise bereits so einige Brasilien-Reisende verzaubert.